Isergebirgs Museum Neugablonz

Glas - Schmuck - Industrie

Was ist schön?
Weibliche Schönheitsideale im Wandel der Zeit
01.04. - 03.09.2023

Das Bedürfnis sich zu schmücken und zu verschönern ist bereits so alt wiedie Menschheit. In den Gräbern von Eiszeitmenschen fand man Farben zum bemalen der Haut und Schmuck. Damit wurde nicht nur die Attraktivität gesteigert sondern auch gesellschaftlicher Status oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe gezeigt. Doch Schönheitsideale zu weiblichen Körpern, Haaren und Gesichtern verändern sich. Jede Kultur und jedes Zeitalter empfand andere Merkmale als schön. So galt in der Renaissance ein Doppelkinn als sexy doch heute lassen es viele Frauen operieren. Überwiegend handelt es sich bei Schönheitsvorstellungen um ein gesellschaftliches Konstrukt. Trotz aller Moden gibt es jedoch Konstanten: Symmetrie des Gesichts und eine makellose Haut werden nahezu weltweit als schön empfunden.

Während jahrhundertelang nur Frauen der Oberschicht Zeit und Muse hatten sich mit ihrem Aussehen intensiv zu beschäftigen hat der „Schönheitswahn“ heute alle Frauen erreicht. Früher bestimmten Adel und Klerus was schön war. Heute erreichen die Medien Frauen aller Altersgruppen und jeder Herkunft. Der Druck ist durch allgegenwärtige Bilder gewaltig: überall perfekte Gesichter und Körper. Die Ausstellung von Dr. Alice Selinger beleuchtet mit einem kritischen Blick die vermeintliche "Schönheit".

Doch körperliche Schönheit ist ein genetischerZufall und nicht von Dauer. Früher wurde eine schöne Frau als die Ausnahme betrachtet die sie ist. Heute wird suggeriert körperliche Schönheit sei durch entsprechend drastische Eingriffe und Disziplin für alle Frauen erreichbar und erstrebenswert. Die Folge ist eine Gesellschaft im Diät- und Schönheits-Wahn. Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Binge eating disorder sind eine Folge unrealistischer Vorbilder und Ansprüche. Sie haben drastisch zugenommen und die Dunkelziffer ist hoch. Magersucht endet bei 15 Prozent der Kranken tödlich. 90 Prozent der Todesopfersind weiblich.