Isergebirgs Museum Neugablonz

Glas - Schmuck - Industrie

Franz Wurtinger 1916 - 2004.
Ein bewegtes Leben in einer bewegten Zeit
06.10. - 15.11.2023

Der künstlerische Nachlass von Franz Wurtinger (1916 - 2004) ist das Vermächtnis seines Blickes auf eine bewegte Zeit.  Er ermöglicht uns, seine Erfahrungen zu teilen und daraus zu lernen. Die Themen sind bis heute aktuell. Was  heißt es, seine vertraute Heimat aufzugeben und diese doch in sich zu tragen? Was heißt es, andere Menschen als Begleiter und Schicksalsgenossen zu erfahren? Was heißt es, neue Aufgaben anzunehmen, Mut zu fassen und aktiv an neuen Idealen mitzuwirken und neue Lebensziele zu gestalten? Was heißt es, Menschen für die Kunst zu begeistern, sich selbst neu auszuprobieren und künsterlische Ausdrucksweisen zu verändern?

Die Ausstellung zeigte einen Überblick über das Leben und das künstlerische Schaffen von Franz Wurtinger. Geprägt von ästhetischer Erfahrung und Erleben des Krieges, Vertreibung und Entwurzelung und neuer Verwurzelung, ist es ein Leben voller Umbrüche. Seine Kunstwerke lassen Geschichte unmittelbar erlebbar werden.  Geboren und aufgewachsen in der Kleinstadt Plan im Egerland, erlebt er zwei Weltkriege, beginnt ein Studium an der Akademie Prag und wird nach Kriegsende aus seiner Heimat vertrieben. Zunächst lebt Wurtnger mit Frau und Kind in Thüringen, gerät in Gefangenschaft und findet sich 1946 in Bad Aibling in einem Gefangenenlager wieder. Er findet 1947 Anstellung im Landkreis Pfaffenhofen, bevor sich die Familie Wurtinger 1955 in Neugablonz endgültig niederlassen wird.  Seine Worte: "Wir wissen nie, wann wir ankommen - unterwegs sind wir glücklich" prägen auch nach der Niederlassung in Neugablonz sein Lebenswerk. 

Die Ausstellung war das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Isergebirgs-Museum Neugablonz und dem Lehrstuhl für Kunstpädagogik der Universität Augsburg, unter der Anleitung von Dr. Christiane Schmidt-Maiwald, - auf Initiative von Felicitas Freuding hin, die den künstlerischen Nachlass Franz Wurtingers verwaltet. Das Projekt ermöglichte den Studierenden über das wissenschaftliche Aufarbeiten des Nachlasses die Erarbeitung des Ausstellungskonzeptes, das Verfassen und Gestalten von Texten sowie Material für die Öffentlichkeitsarbeit. 

Ausstellungsimpressionen 06.10.2023, Fotograf Prof. Dr. Klaus Maiwald

Franz Wurtinger, September 1993, Fotograf Alfred Scholze

Dr. Christiane Schmidt-Maiwald, Eva-Maria Neumann, Ute Hultsch-Schmidt M.A., Fotograf Prof. Dr. Klaus Maiwald

Nachlassverwalterin Felicitas Freuding, Fotograf Prof. Dr. Klaus Maiwald