Isergebirgs Museum Neugablonz

Glas - Schmuck - Industrie

Die Wanderausstellung „Verschwunden – Orte, die es nicht mehr gibt“ gastierte vom 01.12.2021 bis zum 29.05.2022 im Isergebirgs-Museum Neugablonz.

„Verschwunden – Orte, die es nicht mehr gibt“ lautet der Titel der fünften Wanderausstellung der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen. Diese Ausstellung erinnert an jene Orte, die von Deutschen besiedelt waren und im Zuge von Flucht und Vertreibungen am Ende des Zweiten Weltkrieges verlassen wurden. Diese liegen vorwiegend auf den Gebieten des heutigen Polen, Russland und Tschechien.

Schlösser, Kirchen, Industrieanlagen und gar ganze Städte sowie Dörfer sind von der Landkarte verschwunden. Dem Verschwinden dieser Orte liegen soziale, demografische und ideologische Ursachen zugrunde. Teilweise wurden die Ortschaften vorsätzlich zerstört, da sie nicht der stalinistischen Ideologie entsprachen. In den meisten Fällen sind die Orte jedoch aufgrund des Zusammenwirkens unterschiedlicher Mechanismen untergegangen.

In neun Abteilungen geht die Ausstellung den Ursachen für das Verschwinden nach und zeigt Beispiele verschwundener Orte und Stätten. Sie zeigt aber auch manche Bemühungen unserer Nachbarn und jetziger Bewohner um den Wiederaufbau von verschwundenen und die Integration von verbliebenen Teilen deutscher Kultur und Geschichte in die dortige Gesellschaft. Dieser verständigungspolitische Ansatz ist ein wichtiger Baustein für ein friedliches Europa.

Erarbeitet wurde die Wanderausstellung, die 2016 bereits auch in der Bundeshauptstadt gastiert hat, von der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen in Zusammenarbeit mit dem Bund der Vertriebenen, gefördert durch das Bundesministerium des Inneren.

Nähere Informationen finden sie unter www.ausstellung-verschwundeneorte.de

Im Rahmen dieser Ausstellung haben der Bund der Vertriebenen und das Museum einen Themenabend „Verschwundene Orte in ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten im östlichen Europa“ am 05. Mai 2022 veranstaltet. 

Wilfried Rogasch, Kurator der ZgV-Ausstellungen, schilderte in einem Beitrag ausführlich auf das Phänomen und die vielfältigen Gründe für das Verschwinden ganzer Landschaften.  

Christina Meinusch, Heimatpflegerin der Sudentendeutschen Landsmannschaft, setzt sich im Rahmen ihrer Tätigkeit nicht nur für den Erhalt sowie die Fortführung der kulturellen Vielfalt der Deutschen aus und in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien ein, sondern wirkt zusätzlich an zahlreichen Projekten mit. Im Rahmen ihres Beitrages schilderte sie ihre Tätigkeit als Heimatpflegerin schildern und stellte ein Jugendprojekt vor, in dem die Jugendlichen sich auf eine GPS-Schnitzeljagd begeben und eine ehemals von Deutschen besiedelte Gemeinde erkunden.

Im Anschluss bestand die Möglichkeit für Rückfragen und zur Diskussion sowie zu einer Kuratorenführung durch die Ausstellung.