Sehnsuchtslandschaften Das Iser- und Riesengebirge in Gemälden und Aquarellen
28. Juni bis 29. September 2013
„Und ... wenn er die fernblauen Höhen wiedersah und die Masse ihrer Dunkelwälder herübergrüßte, dann schwoll sein Herz in Sehnsucht ..."
So poetisch beschrieb der Dichter Gustav Leutelt das Isergebirge seiner Kindheit. 1928, als dieser Text entstand, lebte Leutelt bereits in der Stadt. Die sehnsuchtsvoll beschworenen Wälder und Berge konnte er jedoch noch immer besuchen.
Nach der Vertreibung der Sudetendeutschen dagegen lagen die vertrauten Landschaften in unerreichbarer Ferne hinter dem Eisernen Vorhang und wurden zu Landschaften der Sehnsucht.
Ihrer Darstellung in Gemälden und Aquarellen widmet das Isergebirgs-Museum Neugablonz seine neue Sonderausstellung. Sie zeigt Werke aus den Beständen der Gablonzer Otto-Pohl-Galerie sowie Aquarelle der österreichischen Künstlerin Christa Scharf.
l.: A. Heine: Die Kesselgruben im Riesengebirge (undatiert)
r.: Christa Scharf: Die Hujerbaude in Klein Iser (2012)
Erzwungene Wege Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts
8. März bis 9. Juni 2013
Die Wanderausstellung der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN wurde erstmals 2006 im Kronprinzenpalais in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. Sie zeigt Schicksale von Flucht und Vertreibung und durchmisst zeitlich und räumlich das Europa des 20. Jahrhunderts. Eine chronologische Linie bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Flucht, Vertreibung und Genozid in diesem Zeitraum.
Die Vertreibung der Sudetendeutschen steht hier im Kontext weiterer humanitärer Katastrophen wie dem Völkermord an den Armeniern 1915/16, der Vertreibung der Juden ab 1933 oder Krieg und Vertreibung im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er-Jahren.
Die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen mit dem Ziel, Völkervertreibungen weltweit entgegenzuwirken, sie zu ächten und zu verhindern und dadurch der Völkerverständigung, der Versöhnung und der friedlichen Nachbarschaft der Völker zu dienen.
Vertreibung der Deutschen aus Deutsch-Gabel, Grenzübergang Petersdorf
Foto: Bezirksarchiv Reichenberg/Liberec
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder Eine Wanderausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte
23. November 2012 bis 24. Februar 2013
Trümmerfrauen und Care-Pakete, Nierentisch und Petticoat – die Wanderausstellung „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder" lässt die Zeit des Aufbruchs nach 1945 wieder lebendig werden: von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum neuen Wohlstand der fünfziger Jahre, von der Politik bis zur Alltagskultur.
Diese Epoche veränderte Bayern und prägt es bis heute in vielen Bereichen. Zu den größten Leistungen der Nachkriegszeit zählt die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen. Sie leisteten zugleich einen ganz wesentlichen Beitrag zum deutschen Wirtschaftswunder. Die Vertriebenenansiedlung Kaufbeuren-Neugablonz mit ihrer Glas-und Schmuckindustrie ist dafür ein besonders prägnantes Beispiel.
Die Wanderausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte ist die verkleinerte Version der gleichnamigen Bayerischen Landesausstellung, die 2009 in Würzburg gezeigt wurde und über 365.000 Besucher begeisterte. Seit 2010 wandert die Ausstellung durch die bayerischen Regierungsbezirke. Mit der Präsentation im Isergebirgs-Museum Neugablonz kommt sie nun erstmals ins Allgäu.
© Foto: Lorz/Haus der Bayerischen Geschichte
Werner Neumeister (1926–1997) Fotografien aus Prag, Böhmen und Mähren Eine Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins, München
26. Juli bis 15. Oktober 2012
„Es sollte jeder Tag ein Sommernachmittag von 5 bis 7 Uhr sein – dann ist das Licht am schönsten!"
Dieses Zitat kann nur von einem Maler oder Fotografen stammen – Werner Neumeister war beides. Rund 60 seiner meisterhaften Schwarz-Weiß-Fotografien aus Prag, Böhmen und Mähren zeigt das Isergebirgs-Museum Neugablonz in seiner neuen Sonderausstellung. Die Aufnahmen entstanden in den 1960er und 70er Jahren auf Fotoreisen mit der Kunst-historikerin Johanna Baronin von Herzogenberg (1921-2012), damals Geschäftsführerin des Adalbert Stifter Vereins München. Sie zeigen eindrucksvolle Architektur und lauschige Prager Winkel, malerische Städtchen und zauberhafte Lichtstimmungen, begleitet von Impressionen aus dem Reisetagebuch Johanna von Herzogenbergs.
l.: Prag, Straße im Stadtviertel „Neue Welt"
r.: Schloss Friedland im Isergebirge
Musen an die Front! Schriftsteller und Künstler im Dienst der K.u.k.-Kriegspropaganda 1914–1918 Eine Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins, München
17. Mai bis 15. Juli 2012
„Wohin es uns verschlagen wird – in die Berge Serbiens, in die Sümpfe Rußlands – wir sind entschlossen, dem Heer auf Schritt und Tritt zu folgen, um Zeugen zu sein seiner Taten in diesem Krieg, der die Erdrinde beben läßt von den Küsten des Mittelmeeres bis zum Polarkreis."
Patriotische Begeisterung klingt aus diesen Worten von Alexander Roda Roda, erschienen in der „Neuen Freien Presse" kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Der österreichische Schriftsteller gehörte neben Franz Werfel, Rainer Maria Rilke, Oskar Kokoschka und Ferdinand Staeger zu den vielen Literaten, Journalisten und Künstlern, die 1914 bis 1918 als Kriegsberichterstatter oder Kriegsmaler im Dienst der K.u.k.-Kriegspropaganda standen. Anstatt mit der Waffe leisteten sie Kriegsdienst mit Feder, Pinsel oder Kamera. Die Ausstellung thematisiert den – bewussten oder unbewussten – Anteil der Literatur und Kunst am Ersten Weltkrieg. Sie zeigt ihr Schwanken zwischen Patriotismus und Pazifismus wie auch ihr freiwilliges Engagement im Kriegsgeschehen.
l.: Ausgerechnet mich stellen sie an zum Kopieren von spitzige Drahtverhaue und zackige Felsen, wo ich mein Lebtag nur gemacht habe in runde, weibliche Akte." Karikatur aus „Die Muskete" 1917
r.:Träger mit Fernkamera beim Aufstieg in eine Hochgebirgsstellung
Textilbarone als Bauherren Die Liebiegs in Reichenberg
28. Januar bis 6. Mai 2012
Er zählte zu den bedeutendsten Unternehmern im alten Österreich – Johann von Liebieg, der „Textilbaron". 1818 kam er als einfacher Tuchmachergeselle ins nordböhmische Reichenberg, 1827 legte er dort mit seiner Firma „Johann Liebieg & Comp." den Grundstein zu einem der größten Textilkonzerne Österreich-Ungarns.
Liebieg und seine Nachkommen waren aber nicht nur erfolgreiche Industrielle, sondern auch begeisterte Bauherren. Die Sonderausstellung folgt ihren vielfältigen Spuren in Reichenberg– von der Villa bis zur Arbeiterwohnung.
l.: Theodor von Liebieg d. J.
r.: Villa Theodor von Liebiegs in Reichenberg um 1906
Das verschwundene Sudetenland
21. Oktober 2011 bis 15. Januar 2012
Wosant, ein Dorf im Böhmerwald im Jahr 1923: Heimelige Wohnhäuser mit Vorgärten spiegeln sich im Dorfteich. Dieselbe Ansicht im Jahr 1996: Nur noch der Teich ist geblieben, anstelle der Häuser steht dichtes Gebüsch.
Mit Fotovergleichen wie diesem dokumentiert die Ausstellung „Das verschwundene Sudetenland" die landschaftlichen Veränderungen nach der Vertreibung der Deutschen 1945/46. Die Aufnahmen zeigen Verwilderung und Zerstörung, wo vor 1945 noch blühende Dörfer und gepflegte Kulturlandschaften das Bild bestimmten.
Die Ausstellung wurde 2002 von der tschechischen Bürgervereinigung „Antikomplex" konzipiert und wandert seither ununterbrochen durch Tschechien, Deutschland, Österreich und Polen. „Antikomplex" setzt sich seit 1998 für die tschechische Reflexion der deutschen Geschichte in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien ein.
Wosant 1923 Wosant/Bažantov 1996
Künstler aus Gablonz Werke von Professoren und Schülern der Kunstgewerblichen Staatsfachschule Gablonz
23. Juni bis 9. Oktober 2011
Künstler aus Gablonz – der Ausstellungstitel bezieht sich nicht nur auf eine regionale, sondern auf eine künstlerische Herkunft. Die Kunstgewerbliche Staatsfachschule Gablonz stand für viele bildende Künstler des Isergebirges am Beginn ihrer Laufbahn, die sie im Anschluss weiter führte auf die Kunstakademien in Prag, Wien oder Dresden. Das Isergebirgs-Museum Neugablonz präsentiert in seiner neuen Sonderausstellung Werke von sieben Künstlerinnen und Künstlern, die als Professoren oder Schüler in der künstlerischen Tradition der Gablonzer Kunstgewerbeschule stehen:
Richard Fleissner und Heinrich Baudisch, beide Professoren, sowie die Schüler Fleissner-Plischke, Rudolf Karasek, Wilhelm Krick und Franz Schier. Mit den Gemälden von Erika Fischer-Schmidt, ehemals Schülerin und heute Lehrerin an der Staatlichen Berufsfachschule in Neugablonz, schlägt die Ausstellung den Bogen in die Gegenwart.
l.: Edith Fleissner-Plischke Portrait Richard Fleissner 1928
r.: Rudolf Karasek, Sonnenblumen
Als Opa Boogie-Woogie tanzte ... Die bunten Fünfziger Keramik aus der Sammlung Alois Harasko
26. November 2010 bis 8. Mai 2011 – verlängert bis zum 29. Mai
Als muffig und spießig hat man die Fünfzigerjahre verschrien. Doch passt das wirklich zu Petticoat und Boogie-Woogie, Nierentisch und Wirtschaftswunder? Eine Zeit des Aufbruchs – bunt und schräg, leicht und fröhlich – solche Assoziationen stellen sich im Rückblick viel eher ein.
Die positive Stimmung, mit der man die dunkle Kriegszeit vergessen wollte, kam im modernen Design der Zeit zum Ausdruck, in Mode und Schmuck, Möbeln und Hausrat.
Der Sammler Alois Harasko aus Augsburg hat sich der Keramik der Fünfziger Jahre verschrieben. Die bunte Auswahl an Vasen, Krügen, Schalen, Figuren und Wandbildern, die er für die Ausstellung zur Verfügung stellt, vermittelt das Lebensgefühl des Jahrzehnts.
Fundstücke aus Neugablonzer Haushalten, Fotos und Geschichten geben Einblick in die bunten Fünfziger vor Ort.
Ein Gablonzer in New York Hubert Hubner, Künstler und Designer
30. Juli bis 14. November 2010
„Hubert Hubner, famous designer leaves" titelte der Miami Beach Star 1939 in großen Lettern. Der Mann, dessen Abreise aus Miami Schlagzeilen machte, betrieb in New York ein erfolgreiches Designstudio. Geboren wurde er als Hubert Hübner in Schumburg bei Gablonz an der Neiße. Seinem Lebensweg vom böhmischen Dorf in die Weltstadt New York und seiner Arbeit als Künstler und Designer widmet das Isergebirgs-Museum Neugablonz seine neue Sonderausstellung.
Am East River, New York Stoffmusterentwurf
Sie zeigt unter anderem eine Auswahl seiner impressionistischen Landschaftsgemälde und Stadtansichten aus New York und dem Allgäu sowie eindrucksvolle Musterentwürfe für Dekostoffe, Tapeten und Teppiche. Deren Bandbreite reicht von zart-verspieltem Dekor bis zu kraftvoll-farbenfrohen Motiven.
Karfunkelschein. Prade – Gablonzer Modeschmuck
23. Februar bis 27. Juni 2010
Karfunkelschein – der Ausstellungstitel weckt märchenhafte Assoziationen und lässt an geheimnisvolle, funkelnde Schätze denken. Er umschreibt zugleich die glitzernde Welt des Modeschmucks, in der die Firma Prade zu Hause war. Ihre wechselhafte Geschichte und die unendliche Vielfalt ihrer Kreationen sind das Thema der neuen Sonderausstellung im Isergebirgs-Museum Neugablonz.
Daheim im Schneegebirge Böhmen – ein Wintermärchen
Sonderausstellung vom 29. November 2009 bis 7. Februar 2010
Böhmen im Winter – das sind schneebedeckte Berglandschaften mit dick verschneiten Häusern und Bäumen, die zuweilen wie wundersame Fabelwesen aussehen. Dem Leben in diesem märchenhaften Schneegebirge widmet das Isergebirgs-Museum Neugablonz seine neue Sonderausstellung. Es geht um die Heimarbeit in langen Winternächten, um den Wintersport und natürlich um Weihnachten und den Jahreswechsel mit all ihrem Brauchtum. Dabei erfährt der Besucher auch, warum zwischen Heiligabend und Neujahr auf keinen Fall Wäsche auf der Leine hängen darf ...
